Philipp Goldbach, 1978, lebt und arbeitet in Köln. Er studierte Kunst mit dem Schwerpunkt Fotografie an der Kunsthochschule für Medien Köln sowie Kunstgeschichte, Philosophie und Soziologie an der Universität zu Köln, wo er 2016 promoviert wurde. Seine textuellen, skulpturalen und fotografischen Arbeiten verhandeln die Geistesgeschichte technischer Aufschreibe- und Speichermedien sowie kognitive und materiale Aspekte von Arbeitsprozessen im Spannungsfeld von Leiblichkeit und maschineller Produktion.
Im Zentrum stehen die Körperlichkeit von Sinn, die Materialität der Träger, wie die physischen Prozesse der Einschreibung. Diese erhalten bei Goldbach häufig einen performativen Charakter, sei es, dass er vollständige Bücher handschriftlich auf einen Bogen Papier überträgt („Mikrogramme“) oder den Sekundenbruchteil einer analogfotografischen Belichtung zu komplexen Raumchoreografien dehnt („Copy that).
Philipp Goldbach erhielt u.a. das Vordemberge Gildewart Stipendium und den Ars Viva Preis. Seine Dissertation „Foto/grafie. Motiv und Metapher der Schrift in der Fotografie“ erschien 2018 im Wilhelm Fink Verlag. Werke befinden sich in u.a. in den Sammlungen des Museums Folkwang, Hessischen Landesmuseums Wiesbaden und des Mudam Luxemburg. Seit 2017 lehrt er am Leiden University Centre for the Arts in Society (LUCAS).